Patenkinder und Eltern zeigen Freude und Dankbarkeit

Am Dienstag fand das heiß ersehnte Patenkinder- und elterntreffen statt. 12 Uhr war angesagt, aber die ersten standen schon um 10 auf der Matte, weil sich vielleicht ein Transport ergeben hatte, weil vielleicht eine falsche Auskunft gegeben worden war, weil man in jedem Fall früh genug da sein wollte…., wie auch immer. Alexandra musste somit unterrichtstechnisch wieder in die Bresche springen, und so konnte ich mich mit dem Englischlehrer, Herrn Wasantha, schon mal um eine Gruppe kümmern. Der große Hauswirtschaftsraum war frei (- die Lehrerin Mrs. Tekla hatte Außentermine -) und so hatten wir schön Platz und die Möglichkeit, erste Gespräche abzuwickeln. Ich hatte mir so viel aufgeschrieben, Fragen zu bestimmten Umständen, der Situation in einzelnen Familien und vieles, was nicht im Plenum diskutiert werden sollte.
So konnte vorab schon einiges geklärt und Briefe von den Paten überreicht werden. Um elf Uhr waren wir fast vollständig, also muss etwas mit der Terminabsprache nicht gestimmt haben. Pech war nur, dass ich die Geschenke der Paten und des Freundeskreises (für die Kinder, deren Paten mich in Deutschland vorher nicht erreichten) noch nicht vor Ort hatte. Unser Präsident Bernd Mertgen wollte – wie abgesprochen – gegen 12 Uhr kommen (und mich nicht beim Unterrichten stören  ) Die Taschen und Tüten sollte er im Sri Lanka-Taxi (Threewheel oder Tuktuk) mitbringen. Morgens im Bus nach Matara hätte ich arge Probleme mit dem vielen Gepäck gehabt. Bei den regelmäßig vollgepferchten Bussen – ein Unding!
Endlich kam „der Weihnachtsmann“ mit den guten Gaben. Für jeden war etwas dabei, größere und kleinere Päckchen wanderten in Richtung der leuchtenden Augen. Aufgemacht wurde keines, und das war wohl auch die richtige Entscheidung aller. Natürlich gab es noch unterschiedliche Werbegeschenke wie Kugelschreiber, Malblöcke, Malstifte, Klebezettel, ….und wirklich niemand ging leer aus.
Herr Wasantha half mir, die wichtigsten Botschaften aus dem Englischen ins Singhalesische zu übersetzen. Er brauchte fast immer die doppelte Redezeit, was daran lag, dass er wohl meine Bitten und Aufforderungen zu regelmäßigem Kontakt, oder die Aussage, dass den Paten am Gedeihen und Weiterkommen ihrer Schützlinge gelegen sei, sehr ausschmückte, genauer erklärte und dadurch wohl intensivierte und besonders eindringlich machte. Zum Schluss bat die Mutter eines Patenkindes, das wir ganz neu jetzt im Januar aufgenommen haben, um das Wort. Sie war sich sicher im Namen aller zu sprechen, dankte dem Obermönch und der Schulleiterin, die die Namen der Kinder an uns weitergegeben hatten und dankte den beiden Anwesenden des Freundeskreises mit übergroßer Herzlichkeit für die Aufnahme ihres Kindes in das Programm. Ihre feuchten Augen ließen uns keinen Moment an der Aufrichtigkeit dieser Worte zweifeln (und die Situation dieser Familie sprach für uns ohnehin für sich).
Das frühe Kommen und dadurch das eine oder andere frühere Gehen machte ein Gruppenbild leider nicht möglich. Zwei Kinder und Eltern fehlten ohnehin. So gab es viele Einzelbilder, was für die Paten natürlich ganz gut ist. Es werden einige hier exemplarisch eingestellt, weitere gehen später an die Paten direkt.
Gegen 13.30 Uhr – offizieller Schulschluss – hatten alle die Schule verlassen. Jetzt stand noch der Besuch der vier Rahula-Schüler an, die erst nach Schulende hierhin kommen konnten. Wie gestern die Sujatha-Mädchen, waren auch drei dieser mittlerweile jungen Männer von Anfang an, also von ihrem 6. Schuljahr an dabei. Eranga macht im kommenden August Abitur, Sujith und Lahiru dann 2017 und der Jüngste, Malith Deshan, kam erst im letzten Jahr dazu und ist jetzt in Stufe 11. Wie schon im September 2015, war es ziemlich mühsam, mit den Herren eine Unterhaltung zu führen. Nicht weil sie unhöflich sind, sondern weil aktive Kommunikation in der Fremdsprache, die sie schon seit mindestens sechs, sieben Jahren lernen, nicht der Schwerpunkt im Unterricht zu sein scheint. Und wahrscheinlich hört sich mein europäisches Englisch auch nicht so an wie das Singhalesische Englisch der Lehrer. Einen Übersetzer hatten wir zu diesem Zeitpunkt nicht mehr, und so radebrechten wir uns durch eine halbe Stunde. Erlöst und glücklich, nichts Falsches gesagt zu haben – was kaum möglich war – bedankten sie sich höflich und zogen von dannen. Dass sie ihre Paten nur gewinnen ( eventuell auch für die Zeit des Studiums nach der Schule), wenn sie regelmäßig mit ihnen in Kontakt bleiben, sollte ihnen klar geworden sein. Wollen wir mal sehen, was sie draus machen.