Der Tag vor dem großen Fest

Fangen wir doch mal an, ein paar Freunde zu treffen, damit wir das in den noch 2 ½ Wochen über die Bühne bekommen. Rukmani, eine Bankangestellte, die uns schon von Anfang an in der BOC (Bank of Ceylon) mit Rat und Tat zur Seite gestanden hat und jetzt auch durch ihre ‚connections‘ bei den Vorbereitungen für die Patengeldertransfers mitgeholfen hat, kommt zum Abendessen zu mir ins Hotel…und bringt gleich Schwester, Schwager und kleine Nichte mit. So ein Pech, dass es heute ein typich Srilankanisches Buffet gibt – mag sein für meine Gäste, aber nicht für mich. Immerhin, es hat allen geschmeckt, und alle sind satt geworden. Allerdings war heute nichts mit Wein, Bier oder Arak (typischer Brandwein in Sri Lanka) drin, denn nach buddhistischer Tradition wird am Pooja-day, immer bei Vollmond – und das war gestern – kein Alkohol ausgeschenkt. Geht auch ohne!
So, nochmal tief Luft holen vor dem morgigen Tag der Eröffnung unseres neuesten Projekts am Anura College. Dazu war dieses Wochenende ideal. Strahlendes Badewetter ( – kann man sich bei dem Eisregen in Deutschland gar nicht so recht vorstellen, oder? – ), ein langer Spaziergang am Strand entlang bis zum „Wiener Dschungel“, ein Strandrestaurant, wo neben der srilankanischen auch eine große deutsche Flagge draußen weht,….was die Österreicher vielleicht nicht unbedingt verstehen! 25 Minuten vom Hotel, immer am Meeressaum vorbei, vielleicht drei oder vier Begegnungen auf diesem Weg, traumhaft schön, und nicht zu vergleichen mit Badestränden, die man sonst so kennt. Natürlich gibt es auch belebtere Strandabschnitte an Sri Lankas Küsten, dort wo die Hotels sehr dicht am Wasser sind, wo sich die Liegestühle häufen, etliche kleine Strand- und Snackbars gleich hintereinander liegen, wo man es mit den Abfällen nicht so genau nimmt, wo man aber surfen und waterspeeden kann. Naja, jeder wie er’s mag. Hier jedenfalls hat man den Eindruck, den Strand, das Meer, die Welt, die Ruhe (-bis auf das Meeresrauschen-) für sich zu haben, und das kilometerweit.
Im Wiener „Dschungel“ bin ich verabredet mit einem Bekannten aus Deutschland, der die Arbeit unseres Freundeskreises kennt und wertschätzt. Vor einigen Jahren hat er ein Haus hier gebaut und ist regelmäßig für mehrere Monate vor Ort. Er hat ein befreundetes Ehepaar davon überzeugt, sich für unsere Arbeit zu interessieren, und alle drei wollen mich morgen früh begleiten und sind gespannt – übrigens wie ich selbst auch – was am Anura College für Überraschungen auf uns warten. Der Inhalt meiner nächsten Reportage dürfte also schon feststehen.