Rohana macht es vor: Es geht richtig sauber und ordentlich!

Unsere Verstärkung aus Schwerin übernimmt die Fortsetzung im Deutsch/Geographie-Unterricht. Der Globus ist wirklich Gold wert. Wie soll man sonst z. B. Länder wie Österreich finden? Da alle Länder auf diesem kleinen Demo-Erdball unterschiedliche Farben haben, kann man sofort gut erkennten, dass die Flächen von Österreich und Sri Lanka ganz ähnlich groß sind. Jetzt kann man lernen zu sagen, wohin man vielleicht reisen möchte und welche Sprache dort gesprochen wird. „Ich möchte nach Deutschland reisen. Ich muss Deutsch lernen.“ Das ist das Muster, nachdem jetzt viele Sätze mit anderen Ländern und Sprachen gebildet werden, und so darf auch ein wenig geträumt werde. Es ist nicht gerade wahrscheinlich, dass viele diese Schüler solche Reisen unternehmen können, doch wer weiß, was sich da noch tut.

Nach Schulschluss besuchen die beiden Freundeskreisvorsitzenden in Alexandras Begleitung das Sujatha College und die Rohana Special School. Die drei Mädchen am Sujatha Vidyalaya fördern wir bereits seit ihrem Eintritt in diese Schule. Bei den landesweiten Tests nach der Klasse fünf hatten die drei hervorragend abgeschnitten, aber durch die schwierige wirtschaftliche Lage der Familie, die weit im Hinterland lebt, hätten sie nie eine solche Schule besuchen können. Jetzt sind sie in Klasse 12 und haben bereits die Abiturprüfungen im nächsten Jahr vor Augen. Zwei möchten Ärztin werden, eine plant, Politikwissenschaften zu studieren. Wir übergeben kleine Geschenke und fordern auf, einen Briefe an ihre Paten in Deutschland zu schreiben, die ich dann nächste Woche mit nach Hause nehme.
Das Rohana College, Schule für Behinderte (blinde, gehörlose, Downsyndrom-Kinder) ist immer wieder im positivsten Sinne für eine Überraschung gut. Wir hatten uns nicht angemeldet, aber dann einfach versucht, den Direktor oder seine Stellvertreterin zu erreichen. Es gibt hier keinen Unterschied, weder in der Freundlichkeit des Empfangs noch im Zustand der Außenanlagen, der Klassenzimmer oder der Internatsräume.
Alles sauber, aufgeräumt, liebevoll hergerichtet…., das ist hier der Allgemeinzustand, der vom Direktor über seine Lehrer auf die Kinder übertragen und konsequent beibehalten wird.Man erkennt keinerlei Zwang dahinter, sondern nur das Anbieten und Erhalten eines kinder- und jugendfreundlichen Umfelds, das mit Verantwortung und Selbstverständlichkeit gepflegt wird. Es geht also auch so. Die Sportartikel, die wir mitbringen und die von unserem Mitglied Martin Klein durch seine „Geburtstagssammlung“ möglich wurde, lösen große Freude und Dankbarkeit aus. Der Wunsch nach einer kleinen Hochsprunganlage muss noch etwas warten, da es sich dabei um eine doch kostspieligere Anschaffung handelt, die wir noch finanzieren müssen. Aber die Tatsache, dass man an dieser Schule alle behinderten Kinder als vollwertige, wertvolle kleine Menschen sieht, die Talente und Fähigkeiten haben, die entdeckt und gefördert werden müssen, ist absolut anerkennenswert und die größte Chance für diese Kinder. Das ist – nach unserer Wahrnehmung – in dieser Qualität eine absolute Ausnahme.