Freundeskreis hilft auch unter chaotischen Zuständen in Sri Lanka

Schon seit Beginn des Jahres hat sich das Leben für die meisten Menschen in Sri Lanka verändert: Korruption, Untätigkeit der Regierung und Misswirtschaft führen den Inselstaat in den wirtschaftlichen Ruin. Die Machthaber – überwiegend aus einer Familie – kleben an ihren Posten, Proteste werden vom Militär niedergeschlagen. Nahrungsmittel sind äußerst knapp geworden und bis zum Zehnfachen überteuert. Das Gleiche gilt für Benzin und Gas, was den Verkehr lahmlegt, den Fischern ihre Existenzgrundlage raubt, die Schulen zu Schließungen zwingt und vor allem die wirtschaftlich Schwächsten hungern lässt.

Ein kleines bisschen mehr Glück haben die Familien, bei denen ein Kind von Paten des Freundeskreises Neuwied-Matara e. V. durch ein monatliches Stipendium gefördert wird. Am Anura College in Matara, an der Südküste Sri Lankas, gibt es ca. 40 dieser Kinder, die aus besonders bedürftigen Familien kommen und in ihrer schulischen Laufbahn gefördert werden. Sie bringen alle das intellektuelle Potenzial mit, das aber wegen der Armut der Familie kaum zum Tragen kommen könnte. Schon seit vielen Jahren genießen sie diese Unterstützung aus dem Neuwieder Raum; einige haben bereits den Abschluss (A-Levels = Abitur) geschafft und studieren, andere stehen kurz davor, und die meisten sind noch im Primar- und Sekundarbereich schulisch unterwegs. Das monatliche Stipendium erlaubt ihnen die Teilnahme an Förderkursen, zusätzliche Lernmaterialien und gibt ihnen so die Chancen, die sie ohne diese Hilfe aus Deutschland nie hätten. Auch in diese schwierige Zeiten hinein werden Kinder geboren, und so freuen sich unser Patenkind Vihanga Nimsara, seine Eltern und zwei Geschwister einerseits über das Schwesterchen, andererseits wird es keine leichte Zeit werden, in die das kleine Menschenkind hineinwächst. Wir wünschen alles Gute!

Z. Zt. ist alles ganz schwierig. Wenn keine Schulbusse fahren können, wenn Lehrer nicht zur Schule kommen können, wenn es kaum Lebensmittel gibt, um die Familie zu ernähren,… dann ist die kleine Unterstützung durch die Paten  (25 € monatlich) wie eine Lebensversicherung. Glücklicherweise können die Transfers über eine Privatbank von Neuwied nach Sri Lanka abgewickelt werden, denn bei einer Regierungsbank müsste der Freundeskreis bangen, dass die Devisen schon längst konfisziert worden wären.

Trotz all dieser Missstände und Schwierigkeiten des täglichen Lebens versucht die Schule, ein Stück Normalität zu bewahren. Der Buddhismus, in dem die meisten unserer Patenkinder verwurzelt sind, lehrt Gelassenheit und Akzeptanz des nicht Veränderbaren. So sind Buddha, Tempel, Blumen,…. immer wieder beliebte Motive für die Zeichenarbeiten der Kinder. Die Älteren sollen den Jüngeren ein gutes Beispiel geben, und so wurden zum neuen Schuljahr Schulsprecherinnen und Schulsprecher ( = prefects) ernannt, ein wichtiger Posten für die jungen Leute, durch den sie Ordnung, Sauberkeit und einen geregelten Schulalltag aufrecht erhalten und ein gutes Vorbild für ihre Mitschüler sein wollen – nicht einfach in diesen schwierigen Zeiten.

So gibt es aus den Reihen unserer Patenkinder nicht wenige, die für diese verantwortungsvolle Ausgabe ernannt wurden und die ihre Aufgabe sehr ernst nehmen. Ihr Amt ermöglicht es ihnen nun auch, Vermittler zwischen Schule, Patenkindern und deutschen Paten zu sein, vielleicht  Vorschläge für Neuaufnahmen zu machen, die Patenkinder zum Kontakt mit den deutschen Paten anzuhalten und sie für die große Chance zu sensibilisieren, die ihnen so gegeben wird. Was sie nicht ändern können, ist die dramatische politische und wirtschaftliche Misere, die das Land in Atem hält. Der Freundeskreis Neuwied-Matara e. V. wird weiter versuchen, die schulische Ausbildung der Kinder im Blick zu behalten, damit die Chance auf Ausbildung oder Studium gewahrt bleibt. Eine Mitgliedschaft im Freundeskreis ( nur 2 Euro monatlich) erlaubt es bei der Beteiligung vieler, einer Gruppe junger Menschen an der Südküste Sri Lankas dabei zu helfen, ihr Leben durch Bildung chancenreicher und lebenswerter zu machen.

So bitten wir auch Leser, Freunde und Gönner um Unterstützung unserer Arbeit, die sich zur Zeit ungleich schwieriger gestaltet als noch in den vergangenen Jahren. Spenden (gegen Spendenquittung) nehmen wir dankbar entgegen.

(Spendenkonto IBAN: DE58 57450120 00 3004 1800)